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AutorenbildAngie

Erwachen einer ganz besonderen Liebe


Eines frühen Morgens, während einer Nordic-Walking-Einheit, Ende August 2017, entdeckte ich einen Mäusebussard im Stadtpark, der sich genau vor meiner Haustüre befindet. Außer den Wildvögeln, Eichhörnchen und mir war niemand im Park. Dann plötzlich war da dieser große schwarze Schatten, im Walnussbaum über mir. Ich blieb stehen, ruhig und neugierig. Meine Augen versuchten den Schatten zu analysieren, als dieser sich schließlich erhob und ich realisierte, dass es sich um einen Greifvogel handelte. In diesem Augenblick wurde aus der kleinen Flame der vergangenen Jahre das Feuer, welches mich immer und immer wieder antreibt diese Vögel in ihrem natürlichen Lebensumfeld und Lebensweisen zu beobachten. “Dich fotografiere ich irgendwann!“, dachte ich und verfolgte seinen anmutigen Flug gen Horizont. Im September 2017 entdeckte ich ihn erneut und entschloss mich fortan die Kamera meines Bruders mit zum Walken zu nehmen.

Bis Ende Oktober blieb ich erfolglos hinsichtlich meines Entschlusses den Vogel zu fotografieren. Da ich jedoch nicht aufgeben wollte notierte ich mir fortan die Uhrzeiten zu denen ich ihn im Park erspäht hatte. Ich eignete mir eine leise, vorsichtige Gangart an und stellte mit Freude fest, dass die Fluchttendenz kleinerer Wildvögel, aber auch die der Eichhörnchen dadurch enorm nachließ. Die ersten Fotos entstanden und meine zweite Leidenschaft die Naturfotografie war geboren.

8 Uhr 30 am 30.10.2017 eine innere Unruhe machte sich in mir breit. Draußen schrien die Rabenkrähen und zogen kreisend über den Park. Irgendetwas zog mich magisch nach draußen. Ohne gefrühstückt zu haben eilte ich mit der Kamera bewaffnet ins Freie. Leise betrat ich den Park, beobachtete die Rabenkrähen und ihr Ziel welches sie umkreisten und dann: Auf einem Kastanienbaum saß er und starrte mich an. Ich verharrte und betätigte vorsichtig den On-Knopf der Kamera und richtete das Objektiv in Zeitlupengeschwindigkeit auf den Mäusebussard. „Klick“! Die erste Aufnahme war geglückt, wenn auch aufgrund der frühen Tageszeit viel zu dunkel.

„Danke dir!“ flüsterte ich dem Vogel zu und realisierte meinen schnellen Puls, ausgelöst durch die Anspannung und die Freude darüber endlich die Aufnahme gemacht zu haben. Der Bussard starrte mich unterdes weiter an und wurde von den Rabenkrähen belästigt, was in der Biologie auch „Hassen“ genannt wird. Sie scheuchten ihn davon, dachte ich, doch er wechselte schlicht und ergreifend seinen Ansitzplatz. Einem Platz der mir die ultimative Gelegenheit für ein wunderschönes Foto des Vogels darbot. Schleichend näherte ich mich ihm, hielt einen gesunden Abstand zu ihm und betätigte erneut den On-Knopf der Kamera. „Bitte, es muss klappen! Flieg jetzt nicht weg. Bleib einfach dort sitzen ok!“ sprach ich mehr oder weniger zu mir selbst, im Glauben, der Bussard könne mich verstehen. Das Objektiv auf ihn gerichtet drückte ich auf den Auslöser und konnte anschließend mein Glück kaum fassen, denn es entstand ein Foto welches bis zum heutigen Tag mein ganzer Stolz ist:



30.10.2017 Meine allererste Aufnahme eines Mäusebussards

Ich weiß noch ganz genau, wie ich anschließend nach meinem Smartphone griff und erstmal meinem Bruder und einem guten Freund von mir mehrere Sprachnachrichten bezüglich dieses Ereignisses sprach. Die ganze Zeit über saß der Mäusebussard weiterhin auf seinem Ast und beobachtete mich. Ich lächelte ihm zu und setze mich auf einen gefällten Baumstamm, um seine Gegenwart zu genießen.

So fing alles an und geht es bis heute weiter....



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